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AutorenbildBernadette Hartl

Trigger

Ich sitze hier, im selben Raum, auf demselben Stuhl, wo mir einst mehrfach mein Herz gebrochen wurde. In diesem Raum, in dem mir gesagt wurde, dass meine beiden Kinder im Mutterleib sterben müssen. Mit ihnen auch ein Teil von mir. Wo ich, blutüberströmt und umgeben von unzähligen Ärzten und Pflegekräften, wie ein seltenes Spektakel lag – als ob mein Schmerz zur Schau gestellt werden musste. Jede Ecke dieses Raumes schreit nach traumatischen Erinnerungen, jeder Winkel ist ein Trigger, der alte Wunden aufreißt.


Ich habe das Werkzeug, um mit diesen Triggern umzugehen, lehre es täglich anderen. Doch heute, hier, in diesem Raum, muss ich einfach weinen. Weinen, um die unaussprechliche Grausamkeit und Ungerechtigkeit der damaligen Zeit anzuerkennen.


Manchmal reicht es nicht, nur stark zu sein. Manchmal muss man sich erlauben, die Trauer und den Schmerz zu fühlen, um wirklich zu heilen. Es gibt Momente, in denen es keine Stärke braucht, sondern nur das stille Eingeständnis, wie tief die Narben wirklich gehen und dass es in Ordnung ist.




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10.11.2024

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