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Ode an Conny!

Achtung, aufgrund der aktuellen Lebenslage einmal ein Blog über Freunde. Bzw. über wirklich beste Freunde. Oder die Menschen, ohne die ich mir mein Leben gar nicht vorstellen könnte. Da gibt es allem voran Conny. Auch genannt Corona, Connes, Cornella oder Zauberstübchen. So richtige Freunde wurden wir wohl bei der Babyparty von Susi alias Mausizahndi. Wie man sieht, all meine Freunde haben (oder eher bekommen) immer lustige Namen, ob sie das jetzt wollen oder nicht sei mal so dahingestellt. Conny begleitet mich schon eine ziemlich lange Zeit durch dick und dünn, und ich muss ehrlich sagen, sie war immer da. Auch wenn ich in einigen Blogs darüber geschimpft habe, dass ich mit all meiner Trauer und all meinem Schmerz allein war, muss ich mir eingestehen, dass sie da war. Ich habe sie nur nicht an mich rangelassen, weil ich schon so tief in meinem Sumpfloch gesessen bin, wo ich es gar nicht mehr wahrgenommen habe, dass sie mir helfen wollte. Ich bin ja eher die Sorte Mensch, die relativ viel reflektiert. Das ist zwar ein Segen, aber auch ein Fluch zugleich denn es kommt dann sehr oft vor, dass ich Situationen immer wieder überdenke und durchkaue oder auch wiederkaue.


Mit Cornella habe ich die besten Zeiten erlebt. Ob es jetzt der Parkscheinautomat war – diese Geschichte erspare ich euch nun mal oder die Geschichte, dass ich ihr im Juni 2017 geschrieben habe, dass ich die Liebe meines Lebens kennen gelernt hat und sie nur antwortete – HEY ich auch! Und so war es dann auch! Fast am gleichen Tag haben wir uns bis über beide Ohren verliebt, obwohl wir einen Monat zuvor noch darüber philosophiert haben, dass wir wohl überbleiben und der Prinz mit seinem Gaul wohl eher nicht kommen wird. Erlebnisse mit Connes gab es viele, und keines davon möchte ich missen, weil alles einfach einzigartig war. Ich bin auch dankbar, dass sie mir damals gleich erzählt hat, dass sie ein Kind erwartet. Ich weiß, dass sie damit gehadert hatte, da ich gerade meine zweite Operation hinter mich gebracht habe und noch immer total in der Trauer und Verzweiflung feststeckte. Ehrlich gesagt fiel es mir im ersten Moment auch total schwer, mich für sie und ihren Mann Fabi zu freuen. Dann kam auch gleich noch das schlechte Gewissen dazu. Aber einige Tage später, verspürte ich nur mehr Freude, Glück und gute Gedanken für die Beiden. Immer in Erinnerung bleiben wird mir unser Frühstück im Südpark. Als sich mein zweites Kind, Maria anfing zu lösen. Ich bekam eine Blutung und wusste sofort, dass es nicht gut ausgehen würde. Conny googelte sofort und wollte mich beruhigen, aber insgeheim sah ich mich wieder am OP-Tisch und so war es dann einen Tag später auch. Als Robin ihr Sohn dann auf der Welt war erfuhr ich ein paar Tage später dann auch, dass ich Simon erwartete und war darüber überglücklich. Auch nie vergessen werde ich ihr, dass sie als ich total verzweifelt war, weil unsere Hochzeitsplanung total aus dem Ruder gelaufen ist und es absolut nicht mehr das war was WIR eigentlich wollten und es dahingehend natürlich auch Spannungen zwischen mit und meinem Mann gab sie mit einem 6er Tragerl Bier (natürlich dem Falschen) vor der Türe gestanden ist und sich meinen Frust und mein Gejammere angehört hat. Generell ist zu sagen, dass Conny mit Abstand der Einzige Mensch in meinem Leben ist, der sich mein Blabla über was auch immer andauernd anhört. Sie hat noch nie gesagt, „hör einmal auf damit“ „ich kann das nicht mehr hören“ „das erzählst du mir schon zum 1000 Mal“. Das was ich an ihr Besonders schätze ist, dass sie sich nie auf eine Seite stellt. Obwohl ich ihr schon hundertmal gesagt hab, dass sie MEINE Freundin ist. Wenn sie der Meinung ist, ich habe etwas falsch gemacht dann sagt sie es mir auch direkt. Sie sagt mir auch immer wieder, ich soll auch die Sichtweise der anderen verstehen oder mich in denjenigen hineinfühlen. Conny sagt manchmal auch ganz viele Sachen, die ich gar nicht hören möchte, aber trotzdem bleibt festzustellen, dass sie von 100-mal mindestens 98,5-mal recht hat. Gerade vor kurzem erst hat sie mich wieder zusammengeputzt auf 1 Meter und 20 Zentimeter. Aber sie darf das, denn wie gesagt, es gibt keinen Menschen in meinem Leben der derart ehrlich zu mir ist. Grund dafür war, dass in meinem Leben gerade wieder sehr viel los ist. Die Vereinstätigkeit ist mittlerweile fast ein Vollzeitjob geworden, einer meiner liebsten Menschen in meinem Leben ist schwer erkrankt, meine Diplomarbeit sollte fertig sein – ist es aber nicht und im Oktober startet eine neue Diplomausbildung parallel zu meiner jetzigen. Und wenn bei mir dann so viel los ist, und vielleicht auch noch ein paar Sorgen dazu kommen die mich immer wieder mal plagen dann mach ich komplett zu.



Ich mauere dann wieder meine Schutzmauer auf an der alles abprallt. Aber diese Schutzmauer ist eine Überlebensstrategie aus frühester Kindheit. Ohne diese Mauer hätte ich bis heute wohl nicht überlebt. Viele meiner Freunde kreiden mir dieses Verhalten immer wieder mal an. Mittlerweile habe ich auch verstanden, dass ich meine Schutzmauer bei diesen echten und empathischen Menschen in meinem Leben nicht benötige. Ich darf bei ihnen ich selbst sein – auch mal schwach. Ich darf weinen oder schreien ohne dass sie mich verurteilen. Jetzt weiß ich auch, dass ich am Montag einen Bagger bestellen werde, der diese Mauer wieder ein Stückchen einreißt und die Lücke mit Vertrauen füllt für diese wertvollen Menschen wie es meine Conny einer ist. Vor kurzem habe ich auch einen Bericht darüber gelesen, wie heilend es sein kann toxische Menschen aus seinem Umfeld zu verbannen. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass all jene, mit denen ich keinen Kontakt pflege (und sei es Teile der Familie) und welche ich einfach ausgeblendet habe es die beste und wichtigste Entscheidung für mein selbstbestimmtes und glückliches Leben war und ich äußerst dankbar für diese Erkenntnis bin. In diesem Sinne, hoch lebe Corona Zauberstübchen, welche auch ehrenamtliches und unterstützendes Mitglied in der gemeinnützigen Organisation Wandelstern ist (mich dahingehend auch immer nur bestärkt und unterstützt hat) und all meine anderen wundervollen Freunde!



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